Die Frage bekommen Katholiken oft zu hören und meistens denken die Fragenden an etwas mit Tod und Leiche. Das liegt an dem Wort "Fronleichnam", das aus dem Mittelhochdeutschen stammt und sich aus "vron" (Herr) und "licham" (lebendiger Leib) zusammensetzt. Mit der Leiche Jesu hat das Fest also nichts zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes.
Und was genau feiern wir da? Um das zu verstehen, müssen wir erst etwas Anderes erklären. Nämlich, was wir Katholiken glauben. Wir glauben, dass Jesus immer dann ganz nah bei uns ist, wenn wir die sogenannte Eucharistie feiern. Die Eucharistie ist ein Teil der großen Feier, zu der wir am Sonntag in unsere Kirchen gehen. In der Kirche bekommen wir dann eine sogenannte Hostie, ein kleines Stück Brot. Die Erwachsenen dürfen außerdem auch vom Wein trinken – allerdings nur einen kleinen Schluck! Wenn wir die Hostie essen und den Wein trinken, dann werden Jesus und seine Liebe dadurch ein Teil von uns.
In der Eucharistie feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein.
Eigentlich wäre wegen des "Letzten Abendmahls" der Gründonnerstag der geeignetste Zeitpunkt für Fronleichnam gewesen. Doch wegen der stillen Karwoche, zu der fröhliche Straßenumzüge nicht passen, wählte man den zweiten Donnerstag nach Pfingsten als Datum. Da wird die bleibende Gegenwart Christi im Sakrament in festlicher Freude gefeiert. Das geschieht mit zwei Schwerpunkten: Die Feier der Eucharistie in dem Gottesdienst am Morgen des Fronleichnam-Tages und die anschließende Prozession, bei der es um die bleibende Gegenwart Christi in dem Sakrament geht.
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